Smart Clothing – ein Trend aus den USA, der ge­rade nach Deutschland überschwappt – kombiniert Kleidung mit intelligenten elektronischen Geräten oder Eigenschaften. Ein Shirt, das den Puls misst, oder eine Hose, die auf Knopfdruck wärmt – die Möglichkeiten der smarten Kleidung sind nahezu unbegrenzt. Insbesondere im Gesundheits- und Sportbereich erge­ben sich zahlreiche Vorteile, wie die Steigerung der Lebensqualität und die Er­kennung sowie Eindämmung von Gefahrenquellen. Die CorpoTex GmbH gibt einen Überblick über den Status-quo und welche Vorteile die inte­lligente Kleidung mit sich bringt.


Smarte Kleidung erleichtert den Alltag, ermöglicht Erkennung von Gefahren, effektiveres Sport-Training und vieles mehr

In den USA gehört intelligente Kleidung längst zum Alltag. Das Portfolio im Bereich Smart Clothing ist breit gefächert und kann von Winterjacken mit Solarzellen über Trackingschuhe bis hin zu schlauen Socken reichen. Die Kleidung ist dabei mit elektronischen Funktionen und Geräten ausgestattet. Die Besonderheit ist, dass diese Elektronik äußerlich nicht sichtbar ist, dass also Leiterbahnen u. ä. mit in die Textilien eingewoben werden.

„Intelligente Kleidung revolutioniert bald auch den deutschen Textilmarkt. Bisher tru­gen Anwender zum Bei­spiel Trackingsysteme in Form von Wearables am Arm oder Kopf. Künftig wird Elektronik sukzessive in die Kleidung inte­griert. Hier ergibt sich ein immenses Anwen­dungs­spektrum. Beispielsweise werden Sensoren verwen­det, die Körperdaten und Umgebungsmesswerte auf­nehmen. So können unter anderem Ge­sundheitszustände analysiert und Standorte des Trägers getrackt werden“, erklärt Sören Schneider, Geschäftsführer der CorpoTex GmbH.

Vorteile intelligenter Kleidung: Von Entertainer bis Lebensretter

Die Vorteile sind im Wesentlichen Entertain­ment- und Lifestyle-Aspekte, Leis­­tungs­steigerung im Sportbereich sowie Gesundheitsschutz. „Smart Clothes können sogar Leben retten, denn spezielle intelligente Shirts sind in der Lage, in Gefahrensitua­tionen einen Notruf auszusenden. Ein US-Unternehmen entwickelte eine smarte Socke für Babys, die den Herzschlag und den Sauer­stoffgehalt im Blut misst, wäh­rend die Kinder schlafen. Sobald es Abweichungen von der Norm gibt, ertönt sofort ein Warnsignal über das Smartphone. Für viele Eltern erhöht dies die Sicherheit und dämmt Gefahren wie plötzlichen Kindstod ein“, erklärt Sören Schneider.

„The next big thing“ ist in Reichweite

Obwohl die smarten Hightech-Textilien – vor allem hierzulande – noch in den Kinder­schuhen stecken, laufen die Forschungen und Entwicklungen auf dem Gebiet auf Hochtouren und immer neue Produkte kommen auf den Markt. So entwickelt bei­spielsweise das Fraunhofer ISC derzeit speziell für den Einsatz in smarten Textilien Deh­nungs- und Drucksensoren auf Basis extrem elastischer Elastomere (DES). Denn Voraussetzung für die Integration intelligenter Funktionen in Textilien sind flexible und belastbare Funktionselemente. Diese smarten Textilien kommen dann beispielsweise zur Überwachung der Körperhaltung, für Ambient Assisted Living (selbstbestimmtes Leben im Alter und bei chronischen Erkrankungen), für den Sport und vieles mehr zum Einsatz.

„Mit smarter Kleidung erwartet uns kein Science Fiction-Szenario, sondern eine echte Revolution, die maßgeblich unseren Alltag erleichert. Die Entwicklung muss je­doch noch auf ein neues Level gehoben werden, denn die Technik verschwindet oft­mals bisher noch nicht vollständig in der Kleidung. Zwar gibt es Möglichkeiten, einzel­ne Elektronik­komponenten in spezielle Kunstfasern zu integrieren, doch dies ist bis­her noch nicht bei allen nötigen Bestandteilen möglich. Die Anforderungen stecken dabei im Detail, denn die Kleidung muss sowohl optisch ansprechend sein als auch dehnbar und robust. Zudem soll sie Waschgänge unbeschadet überstehen und die Energie­versorgung muss lückenlos gewährleistet sein. Bis diese Aspekte per­fekt zusammenwirken, wird es vermutlich noch einige Jahre dauern, aber die Ent­wicklungen werden immer ausgereifter und bedeuten einen Paradigmenwechsel“, resümiert Sören Schneider.